3. Dezember 2019
Für die strategische Ausrichtung eines Unternehmens sind die Mitarbeiter ein elementarer Baustein. Deshalb ist im Rahmen der Personalführung das Teambuilding eine wichtige Komponente, um den wirtschaftlichen Erfolg eines Unternehmens zu erhalten und zu verbessern. Zunächst stellt sich damit die Frage wie Teambuilding überhaupt definiert werden kann.
Also, was bedeutet eigentlich Teambuilding?
Dabei ist zu beachten das es einen Unterschied zwischen einem Team und einer Gruppe gibt.
Während man in der Praxis die Begriffe Gruppe und Team häufig als Synonym verwendet, sollte man an dieser Stelle ganz klar differenzieren, denn: Ein Team ist zwar auch eine Gruppe, aber nicht jede Gruppe ist ein Team.
Die Unterschiede der beiden Begrifflichkeiten liegen vor allem in der gemeinsamen Zielstellung, der Verantwortung, Kommunikation und Aufgabenteilung.
Der große Unterschied zwischen einer Gruppe und einem Team liegt in der Kooperation und der Interaktion der einzelnen Mitglieder. Während in einer Gruppe die Mitglieder auf ihre eigenen individuellen Erfolge konzentriert sind, arbeiten in einem Team alle an der Erreichung eines gemeinsamen Ziels. So ist ein Team durch einen ausgeprägten Gemeinschaftsgeist, und eine relativ starke Gruppenkohäsion geprägt.

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Phasenmodell nach Tuckman
Der amerikanische Psychologe Tuckman entwickelte 1966 ein Phasenmodell, um genau diesen Übergang von einer Gruppe zu einem Höchstleistungsteam darzustellen. Laut Tuckman muss ein Team folgende Phasen durchlaufen:
Der Kreislauf des Teambildungsprozesses beginnt mit der Orientierungsphase (Warming/ Forming). Die Team-Mitglieder treffen zum ersten Mal in dieser Konstellation aufeinander und treten höflich und vorsichtig gegenüber einander auf. An erster Stelle steht in dieser Periode noch nicht der Erfolg sondern das gegenseitige Kennenlernen. Dabei wird viel diskutiert und anfangs noch wenig gearbeitet. Dennoch ist die Orientierungsphase wichtig für alle Teammitglieder, um klare Ziele zu verfassen und das Teamwork so effizient wie möglich gestalten zu können.
Die zweite Phase des Teambildungsprozesses ist die des Positionskampfes (Storming). In diesem zweiten Schritt geht es oft um die Verteilung der Projektrollen innerhalb des Teams, daher gilt er als der schwierigste für das Team überhaupt. Nicht umsonst nennt man es auch die Konfliktphase. Im Storming werden sich die Mitglieder des Teams immer mehr ihrer unterschiedlichen Wertvorstellungen, Bedürfnisse und Verhaltensweisen bewusst. Konflikte und Machtkämpfe entstehen. Dies ist die kritische Phase, in der sich entscheidet, ob das Team sich weiterentwickelt, zurück entwickelt oder gar zerbricht. Nur so zeigt sich, ob ein Projektteam in der Lage ist, durch dick und dünn zu gehen.
Ist die stürmische Phase überstanden, greift die dritte Periode des Teambuildings. Sie verkörpert Vertrautheit und Intimität und gilt als Organisationsphase. Im Team kommt es zu einer deutlichen Beruhigung, da alle Mitglieder sich gegenseitig kennengelernt haben und die Rolle des jeweils anderen zunehmend akzeptieren. Die Produktivität und Effizienz steigen erstmalig im Teamwork, da man sich nicht mehr auf persönliche Probleme konzentriert, sondern gemeinsam an der Erreichung des Ziels arbeitet.
In der vierten Phase, Performing, hat nun endgültig jedes Teammitglied seine Position in der Gruppe gefunden. Die Mitglieder geben sich offen Feedback; es besteht eine hohe gegenseitige Toleranz. Die Gruppe ist fähig, sich selbst zu organisieren und kann selbständig arbeiten. Man spricht in diesem Fall von der Hochleistungsphase. Es ist die effizienteste und leistungsfähigste Phase des Teamworks.
Warum ist Teambuilding so wichtig?
Im Gegensatz zur Individualförderung mittels Bonus-Programm, „Mitarbeiter des Monats“ oder ähnlichen konkurrenzfördernden Maßnahmen dient Teambildung dem Wir-Gefühl. Es schafft durch mehr Mitarbeiterzufriedenheit und ein positives Arbeitsklima, die Arbeitsplatzfluktuation zu minimieren.
Ein Einzelkämpfer setzt sein Wissen gewinnbringend für sich selbst ein. In einem Team hingegen entsteht durch gemeinsame Ziele ein Wissenstransfer unter den Mitarbeitern und gemeinschaftliche Qualitätssicherung, die beim Fehlen einzelner Mitarbeiter keine Know-How-Lücken hinterlassen.
Wichtig beim Teambuilding ist, dass sich die einzelnen Teammitglieder gut ergänzen. Dabei sind unterschiedliche Qualifikationen von Vorteil, damit jeder Part des Unternehmens abgedeckt ist und alle Aufgaben erfüllt werden können. Die Nutzung der Stärken der Teammitglieder und die Kombination ihrer unterschiedlichen Fähigkeiten führt zu einer Erhöhung der Qualität des Projekts.
Man sollte beim Teambuilding beachten, dass die Ziele greifbar und zeitnaherreichbar sind, da die Fortschritte und der Aufwand so überschaubar bleiben. Teambildung ist also ein kontinuierlicher Prozess der steten Führung.
Teamgeistförderung
Als Nächstes wird näher auf die Teamgeistförderung eingegangen z.B. auf die Frage, welches Teamevent am besten zu welchem Teambuilding Prozess passt. Dabei sollte man zwischen den verschiedenen Teamarten unterscheiden:
Steht man vor der Herausforderung neue Teams für bevorstehende Projekte zu bilden, sind für die erfolgreiche Zusammenarbeit Details wie Vertrauen und Orientierung innerhalb der Gruppe entscheidend. Die Mitarbeiter müssen sich zunächst untereinander besser kennenlernen und die Zusammengehörigkeit ist zu fördern. Schließlich sollen sie künftig gemeinsam Ziele erreichen und Hand in Hand arbeiten. Außerdem ist es bedeutsam, dass die individuellen Stärken und Schwächen bekannt sind. Auf diese Weise lässt sich eine gut funktionierende Gruppe formen, in der die einzelnen Schwächen durch die Stärken von anderen ausgeglichen werden. Für diese Art von Teambuilding-Prozess sind folgende Events beispielhaft: Kochen im Team, Ausflüge, Events zur Vernetzung. Bei solchen Veranstaltungen unternehmen die Teams zwar etwas gemeinsam, jedoch bleibt genug Zeit und Freiraum für Unterhaltungen und den internen Austausch.
Bestehen in einem Unternehmen bereits Teams, dessen Teamgeist man beispielsweise vor der Realisierung eines Projektes stärken möchte, um die Leistung aufs Maximum anzuheben, sollte man auf Aspekte wie Gruppendynamik und Stärkung von Selbstvertrauen bei der Auswahl der Teambuilding-Maßnahme Wert legen. Höchstleistungen können ausschließlich Teams erzielen, die optimal funktionieren. Eine passende Team-Building-Maßnahme wäre hierfür beispielsweise Wildwasserrafting. Die Gruppe sitzt sprichwörtlich im gleichen Boot und muss zusammenarbeiten, um ans Ziel zu gelangen. Teams, die gemeinsam abseits des Geschäftsalltags Ziele erreichen und schier unlösbare Herausforderungen meistern, gehen gestärkt und voller Selbstvertrauen zurück an ihren Arbeitsplatz.
Kam ein Projekt erfolgreich zum Abschluss ist es zur weiteren Motivation empfehlenswert, die Belegschaft für ihre Leistungen zu belohnen. Um Teams zu belohnen, sollten Veranstaltungen frei von Leistungsdruck sein und Zeit zum Unterhalten geben. Dabei sollte weniger der Lerneffekt im Fokus stehen, sondern in erster Linie der Spaß. Gemeinsame Besuche von kulturellen Highlights, Fahrradtouren oder Wellness-Events eignen sich bestens. Währenddessen können sich Mitarbeiter entspannen, sich austauschen und die geleistete Arbeit reflektieren.
Leistungssteigerung und Motivation sind insbesondere dann elementar, wenn geschäftliche Herausforderungen bevorstehen. Wenn Teams unter Motivationsverlust leiden, könnte es sinnvoll sein, den Konkurrenzkampf zwischen den Teams schonend anzukurbeln. Auf diese Weise fördert man die Motivation erheblich, weil die einzelnen Teams mit guten Leistungen überzeugen möchten. Sportliche Turniere, Besuche im Kletterpark oder Schnitzeljagden könnten passende Maßnahmen sein.
Allerdings sollte ein angemessener Mittelweg gefunden werden, um Demotivation und Missgunst gegenüber anderen Teams und Kollegen auszuschließen.
Allgemein ist es entscheidend, gemeinsam mit den Mitarbeitern nach einem Teamevent das Erlebte zu reflektieren. Nur so kann das Erlernte anschließend in die Tat umgesetzt und in den Geschäftsalltag eingebaut werden. Schließlich sollen gruppenorientierte Veranstaltungen immer einen positiven Effekt auslösen und dauerhaft nachwirken.
Zusammenfassend verbessert Teambuilding die Kooperationsgemeinschaft, steigert die Arbeitseffizienz und führt zu kürzeren Projektlaufzeiten.
Zudem fördert Teambuilding das Wir-Gefühl sowie die Identifikation mit dem Unternehmen und ist ein wichtiger Faktor, um den Erfolg des Unternehmens zu verbessern.
Gerade bei act ist Teambuilding von großer Bedeutung, da bei uns, dadurch dass wir alle ans Studium gebunden sind, eine hohe Fluktuation herrscht. Es kommen jedes Semester neue Anwärter dazu, aber es verlassen auch Mitglieder act. Diesen Effekt kann man durch Teambuildingmaßnahmen eindämmen, da ein starkes Zusammengehörigkeitsgefühl und eine positive Atmosphäre dazu führen, dass die Mitglieder länger bei act aktiv sind.
Wichtig ist ebenfalls, Studierende aus verschiedenen Studiengängen anzuwerben, um ein breites Spektrum an Kompetenzen und Stärken aufweisen zu können.
Insgesamt ist Teambuilding ein kontinuierlicher Prozess, bei dessen Umsetzung sich alle Mitglieder gleichermaßen beteiligen sollten.
Autor*in: SW
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